TV Bericht „Starkregen kann überall passieren!“

Im Gespräch mit Rudolf Keller von der Akademie Hochwasserschutz

Eine mehrstündige Übung für den Ernstfall führte die ehrenamtliche Wasserwehr am ersten Samstag im September am Ginsheimer Altrheinufer durch. Nach einer Begrüßung durch die Erste Stadträtin, Susanne Redlin, und einer Einweisung durch den bei der Stadtverwaltung zuständigen Fachbereichsleiter, Daniel Joseph, ging es gleich um 9 Uhr an die Arbeit. Aufgebaut werden mussten die Wände zur Verschließung der Zufahrt zum Altrhein sowie mobile Elemente, mit denen ein Teil der Deichmauer um 50 Zentimeter erhöht wurde.

Als Gäste nahmen Rudolf Keller von der Akademie für Hochwasserschutz, der die Wasserwehr seit ihrer Gründung unterstützt, sowie Vertreter des Kreisverbindungskommandos Groß-Gerau der Bundeswehr an der Übung teil.

Um die reale Situation in Echtzeit darzustellen, holte der Servicebetrieb Bauhof (SBB) erst nach dem offiziellen Beginn der Übung das Material aus dem Lager, was sehr zügig gelang. Die 16 teilnehmenden Mitglieder der Wasserwehr fanden sich in kleinen Teams zusammen, schafften mit Unterstützung von Mitarbeitern des Bauhofs die zahlreichen Teile zu den vorgesehenen Stellen an der Mauer und installierten die mobilen Elemente unter der technischen Anleitung durch Thomas Lausmann vom SBB. Innerhalb von rund drei Stunden hatten sie den Hochwasserschutz über eine Strecke von 300 Metern aufgebaut. Zur Stärkung erhielten die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Helfer*innen ein Mittagessen im Seniorentreff „Zur Fähre“. Dies war wichtig, denn nach dem Mittagessen ging es erst richtig los: Es mussten nicht nur alle Elemente wieder abgebaut, sondern auch die erforderliche Materialpflege vorgenommen werden. Dazu wurden zum Beispiel alle Schrauben aus der gesamten Mauer herausgeholt, mit Drahtbürsten gründlich gereinigt und schließlich mit Kupferspray eingesprüht.

„Die Wasserwehr hat die ihr gestellten Aufgaben kompetent und engagiert erledigt“, zeigte sich Fachbereichsleiter Daniel Joseph sehr zufrieden. „Im Ernstfall helfen natürlich noch viel mehr Menschen mit“, sagte er. Sie wären aber darauf angewiesen, dass es vor Ort Helfer*innen gibt, die sich auskennen und praktische Erfahrung haben. Deshalb sei die Wasserwehr eine unverzichtbare Institution in der Stadt. Um ihre Aufgaben wahrnehmen zu können, stelle die Stadtverwaltung entsprechende Kleidung wie Warnwesten, Handschuhe und Sicherheitsschuhe zur Verfügung.

Eingesetzt wird die Wasserwehr nicht nur für den Aufbau der mobilen Schutzwände, sondern vor allem für die Bewachung der Deiche und gegebenenfalls für den Sandsackverbau im Rahmen der Deichsicherung. Wer Interesse hat, die Wasserwehr zu unterstützen und die vielfältigen und für den Schutz der Bevölkerung wichtigen Aufgaben kennenzulernen, kann sich unter der Telefonnummer 06134/585-371 oder per E-Mail (bks@gigu.de) an die Stadtverwaltung wenden. Allgemeine Infos zum Hochwasserschutz und zur Wasserwehr sind unter www.wasserwehr-gigu.de zu finden.

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