Lehrgang: zertifizierter Fachberater Hochwasser

Das Hochwasser 2013 und die Hochwasserereignisse der letzten Jahrzehnte an Oder, Elbe, Rhein und Donau, aber auch die Sturzfluten an vielen kleinen Gewässern in Deutschland haben gezeigt, dass es wichtig ist, die Verantwortlichen in den Verbänden des Katastrophenschutzes besser und umfassender auszubilden, zu vernetzen und den praktischen Einsatz gemeinsam zu üben. Dabei soll schon während der Schulung das Miteinander der verschiedenen Organisationen und Verantwortlichen im Katastrophenschutz  geübt  und optimiert werden.

Bis 2003 gab es ein solches Ausbildungsangebot zu den Anforderungen an den Katastrophenschutz im Hochwasserfall nicht. Deshalb hat die Akademie Hochwasserschutz zusammen mit kompetenten Partnern aus Verwaltung, Wirtschaft und den Hochschulen eine spezielle Ausbildung entwickelt, die alle Aspekte des Hochwassergeschehens umfasst.

Der hier angebotene Lehrgang beinhaltet verschiedene Themen mit insgesamt 3 Tagen Dauer. Er  richtet sich an die Einsatzkräfte im Katastrophenschutz aus den Hilfsorganisationen, dem THW, der Feuerwehr, der Polizei, der Bundeswehr sowie den Verantwortlichen in den Kommunen, Landkreisen  und der   Verwaltung   auf  allen Ebenen.

Nach  dem  Abschluss der Ausbildung können die Teilnehmer den Stäben, wie auch den Einsatzgruppen vor Ort, als kompetente Fachberater zur Seite stehen. Verantwortliche bei den Gemeinden und Landkreisen können mit dem Wissen aus dem Lehrgang ihre Aufgaben zukünftig mit einer größeren Sicherheit wahrnehmen.

INHOUSE-SCHULUNGEN sind auch Möglich. Besuchen Sie die Seite Inhouse-Schulungen

Der Lehrgang gliedert sich in verschiedene Themenbereiche, deren Inhalte nachfolgend  detailliert  dargestellt sind. Der Lehrgang schließt mit einer kurzen Multiplechoice Prüfung ab.
Die damit erworbene Zertifizierung ist drei Jahre gültig. Die Gültigkeit kann durch Besuch von einer  Veranstaltung innerhalb von drei Jahren um weitere drei Jahre verlängert werden. Zu diesen  Veranstaltungen zählen Themen wie Deichverteidigung, mobiler Hochwasserschutz,  Gebäudesicherung etc., sowie das jährlich stattfindende Symposium.

Ehrenamtliche oder hauptamtliche Tätigkeit in einer Hilfsorganisation, THW, Feuerwehr, einer Gemeinde oder einer Behörde. Studierende des Bau- oder Umweltingenieurwesen.

Der erste Tag beginnt um 09:00 Uhr und endet um ca. 19:30 Uhr. Der zweite Tag beginnt um 9:00 Uhr und endet gegen 18:30 Uhr. Der dritte Tag beginnt um 09:00 Uhr und endet um 15:30 Uhr.

Hotelübernachtungen gehen zu Lasten der Teilnehmer.  Bei der Hotelsuche sind wir gerne behilflich.

Die Kosten betragen 490,-€

Lehrgangsleitung:
Prof. Dr.-Ing. Klaus Röttcher

  • Einführung in das Thema Hochwasser
    Arten  von  Hochwasser, Entstehung von  Hochwasser, wichtige Prozesse, Hochwasserschäden,  Gefährdung von Personen, Aufgaben des Katastrophenschutzes, Aufgaben und Einsatzgebiete  der Fachberater (1,5 Std.)
  • Strategien zumHochwasserschutz
    Natürlicher Hochwasserschutz, technischer Hochwasserschutz, Hochwasservorsorge. Was ist dabei wichtig für den Katastrophenschutz, welche Konsequenzen für die praktische Arbeit gibt es? (1,5 Std.)
  • Hochwasserwarn- und Meldedienst (1 Std.)
  • Rechtl. Grundlagen /Leitfaden Starkregen BaWü
    Wasserrecht. WHG, Hochwasserrichtlinien der EU, Leitfaden Starkregen Baden Württemberg, ( 2 Std.)
  • Erfahrungen aus vergangenen Einsätzen
    Oder,  Elbe, Einsätze an kleinen Gewässern, die Teilnehmer sollen ihre Erfahrungen aus dem Hochwassereinsatz mit einbringen (1 Std.)
  • Klima, Wetter, Niederschlag
    Klimawandel, Wettervorhersage, Vorstellung
    KOSTRA  Atlas  (Statistik),  Informationsmöglichkeiten KONRAD und FeWIS (2 Std.)
  • Hydraulische und bodenmechanische Grundlagen
    Verhalten von stehendem und fließendem Wasser (Wasserdruck,  Auftrieb, Erosion / Sedimentation, Abflussmessung, Wasser und Boden, Wasser im Boden, Durchsickerung, Grundwasser (2 Std.).
  • Betroffene, Evakuierung
    Aktivitäten vor dem Eintreffen und während des Hochwassers, Hochwasserkiste (1 Std.)
  • Ausrüstung
    Ausrüstungen für den Hochwassereinsatz (1 Std.)
  • Deichverteidigung
    Deicharten, Querschnitte, Aufbau, Gefährdung vonDeichen, Eisgang, Deichverteidigung (5 Std.)
  • Objektschutz
    Auftrieb, bauliche Möglichkeiten, Grundwassereintritt, Kanalisation, Leerpumpen von Gebäuden (2 Std.)
  • Mobile Schutzsysteme
    Möglichkeiten des Einsatzes, Vor- und Nachteile, Randbedingungen für den Einsatz, Material und Einsatzkräfte (1 Std.)
  • Sandsackverteidigung
    Füllung, Lagerung, Aufbau, Notdamm (1 Std.)
  • Praktische Übungen
    zum Hochwassereinsatz (3 Std.) (Gutes Schuhwerk und entsprechende Kleidung erforderlich)
  • Prüfung
    ca. 1 Std.

Dipl. Ing. Michael Kühn,
Rudolf Keller, 
Dipl. Ing. (FH) Jens Förster,
Harald Blum,
Dipl. geol. Tobias Hirt,
Michael Hohmann,
Prof. Dr. - Ing. Klaus Röttcher,
Dipl. met. Uwe Wesp

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